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Hormon-Beratung
Für Frauen und Männer
Hormonelle Veränderungen bei Frauen
Bei Frauen ist der Hormonabfall besonders prägnant. Während die Hormonproduktion generell nachlässt, kann sie ab dem 40. Lebensjahr deutlich abfallen. Eine häufige Beobachtung ist, dass der Progesteronspiegel oft schneller abfällt als der Östrogenspiegel, was zu einem relativen Überschuss an Östrogenen führen kann, einem Zustand, der als "Östrogendominanz" bezeichnet wird. Diese Situation wird besonders in der Perimenopause bemerkbar. Typische Symptome in dieser Phase sind Brustschmerzen / Brustspannen, unregelmässige Zyklen und starke Menstruationsblutungen.
Die hormonelle Umstellung bei Frauen wird als "Klimakterium" oder Wechseljahre bezeichnet und ist eine natürliche Übergangsphase, die verschiedene Stadien umfasst:
- Prämenopause: Die Phase vor der letzten Regelblutung.
- Perimenopause: Der Zeitraum, während dem die Hormonspiegel von Oestrogenen und Progesteron zurückgehen, aber weiterhin ein Zyklus besteht. Die Auswirkungen in dieser Zeit können anfänglich subtil sein, z.B. Gelenkschmerzen in den Fingern, verändertes Befinden, schlechterer Schlaf. Typisch sind zunehmend unregelmässige Zyklen, starke Blutungen und Brustschmerzen. Ein Rückgang von Oestrogenen und Progesteron ergibt sich häufig schon ab ca. Alter 38. Die Perimenopause kann viele Jahre, sogar über 10 Jahre, dauern.
- Menopause: Zeitpunkt der letzten Menstruationsblutung, die bei etwa der Hälfte aller Frauen im Alter von ca. 52 Jahren eintritt. Die letzte Menstruationsblutung hat definitionsgemäss dann stattgefunden, wenn danach ein Jahr keine Blutung mehr auftritt. Somit lässt sich der Zeitpunkt der Menopause erst im Nachhinen festhalten.
- Postmenopause: Der Zeitraum nach der letzten Menstruationsblutung.
Die Symptome dieser altersbedingten Veränderungen, oft als Wechseljahresbeschwerden bezeichnet, können vielfältig und belastend sein:
- Vasomotorische Beschwerden: Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind die häufigsten Anzeichen und betreffen bis zu 85% der Frauen. Sie können bereits vor den Menstruationsstörungen beginnen und die Tiefschlafzeit verkürzen.
- Urogenitales Syndrom der Menopause: Der Östrogenmangel führt zu Gewebeschwund der Schleimhäute in Scheide, Harnröhre und Blase, aber auch in Mund und Augen. Dies äußert sich in Scheidentrockenheit, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Juckreiz, Brennen und Inkontinenzproblemen. Auch die Scheidenflora kann aus dem Gleichgewicht geraten, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für bakterielle Infektionen führt.
- Sexuelle Funktion: Verminderte Libido, reduzierte Empfindung, reduzierte Sensibilität, reduzierte Lustempfindung, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Psychische Symptome: Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und depressive Verstimmungen sind häufige Begleiterscheinungen. Progesteron wird als natürliches Antidepressivum angesehen und ein Mangel kann diese Symptome verstärken.
- Schlafstörungen: Oft im Zusammenhang mit nächtlichen Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, können auch durch eine Dysbalance des Melatonins, des Hormons, das den Tag-Nacht-Rhythmus reguliert und den Schlaf fördert, verstärkt werden.
- Weitere Symptome: Gelenkschmerzen, morgendliche Steifigkeit, Gewichtszunahme, Vergesslichkeit, Brain-fog, Konentrationsschwierigkeiten, Zahnfleischrückgang, Zahnfleischenzündungen und viele mehr.
- Langfristige Auswirkungen des Östrogenmangels umfassen eine Abnahme der Knochendichte, was das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche erhöht. Etwa 13 % aller Frauen im Alter von 60 bis 69 Jahren sind von Osteoporose betroffen. Östrogen beeinflusst auch die Insulinsensitivität der Körperzellen, und sein Rückgang kann zu Insulinresistenz und einem erhöhten Diabetesrisiko führen. Eine Gewichtszunahme ist ebenfalls häufig und wird durch den altersbedingten Verlust von Muskelmasse und einen reduzierten Grundumsatz begünstigt.
Hormonelle Veränderungen bei Männern
Auch wenn es bei Männern kein so abruptes Ereignis wie die weibliche Menopause gibt, erleben sie einen allmählichen Rückgang von Testosteron, Progesteron, Schilddrüsenhormon, Melatonin, Serotonin, Wachstumshormon und anderen. Dieser Rückgang beginnt oft schon um das 30. Lebensjahr, wobei sich die Symptome mit der Zeit verstärken können.
Häufige Symptome im Zusammenhang mit dem Hormonabfall sind:
- Körperliche Veränderungen: Muskelschwund, Muskelregeneration verlangsamt, Schlaf-Wach-Rhythmus, nicht erholsamer Schlaf, Zahnfleischrückgang und Zahnfleischentzündung, morgendliche Steifheit, Stoffwechsel verlangsamt, Gelenkschmerzen, Gewichtszunahme, insbesondere am Bauch. Bauchfett ist in diesem Zusammenhang besonders problematisch, da es das Enzym Aromatase enthält, das Testosteron in Östrogen umwandelt, wodurch ein Teufelskreis entsteht, der die Fettauspolsterung fördert. Auch ein reduzierter Bartwuchs kann auftreten.
- Sexuelle Funktion: Verminderte Libido, reduzierte Potenz und Erektionsstörung,
- Psychische Symptome: Stimmungsschwankungen, chronische Müdigkeit, Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen und die sogenannte "Midlife-Crisis" sind mögliche Folgen. Ein Progesteronmangel kann ebenfalls zu Gewichtszunahme und Depressionen bei Männern beitragen.
- Kognitive Effekte: Nachlassendes Konzentrationsvermögen. Vitalität, Vergesslichkeit, Brain-fog.
- Weitere körperliche Symptome: Hitzewallungen und Schweißausbrüche können auch bei Männern auftreten.
Verschiedene Faktoren können diese Symptome verstärken, darunter Stress, Übergewicht oder starkes Untergewicht, Diabetes, Herz- und Nierenerkrankungen, Hodenerkrankungen, Virusinfekte sowie ein ungesunder Lebensstil mit Bewegungs- und Schlafmangel, ungesunder Ernährung und hohem Alkoholknsum.
Die Analyse dieser Symptome und ihrer Ursachen verdeutlicht, dass der Beginn des Hormonabfalls oft "still" und schleichend erfolgt. Während akute und störende Symptome wie Hitzewallungen oder Erektionsstörungen später im Leben auftreten können, beginnen die zugrunde liegenden physiologischen Veränderungen – wie der Verlust der Knochendichte, Stoffwechselveränderungen oder subtile Stimmungsschwankungen – bereits viel früher, oft schon ab dem 30. Lebensjahr. Dieser schleichende Beginn bedeutet, dass zum Zeitpunkt, an dem die Symptome als belastend empfunden werden, bereits erhebliche physiologische Anpassungen oder Veränderungen vorliegen könnten. Dies unterstreicht die Bedeutung einer frühzeitigen Aufklärung und potenziell präventiver Lebensstilinterventionen, die wirkungsvoller sein könnten, wenn sie proaktiv begonnen werden, anstatt reaktiv auf manifeste Symptome zu warten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das komplexe Zusammenspiel von Hormonen, Lebensstil und psychischem Wohlbefinden. Die Daten zeigen eine bidirektionale Beziehung: Hormonelle Veränderungen verursachen Symptome, aber Lebensstilfaktoren wie Stress, schlechter Schlaf, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel können diese Veränderungen und Symptome erheblich verstärken oder mildern.
- Beispielsweise kann chronischer Stress zu einem erhöhten Cortisolspiegel führen, der wiederum die Progesteronproduktion beeinträchtigen kann.
- Übergewicht trägt nicht nur zu Symptomen bei, sondern verändert aktiv den Hormonstoffwechsel, indem Fettgewebe Östrogen produziert und so ein hormonelles Ungleichgewicht verstärkt.
Dies verdeutlicht, dass die Bewältigung altersbedingter hormoneller Veränderungen einen ganzheitlichen Ansatz erfordert, der physiologische, psychologische und umweltbedingte Faktoren berücksichtigt. Es erklärt auch, warum einige Personen trotz ähnlicher altersbedingter Hormonrückgänge schwerere Symptome erleben als andere.
Kosten einer Hormontherapie für Longevity und Wohlbefinden
Die Kosten für eine Hormontherapie, die auf Langlebigkeit und die Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens abzielt, können stark variieren. Ein entscheidender Faktor ist, ob die verschriebenen Präparate von der obligatorischen Krankenversicherung übernommen werden oder als private Gesundheitsleistung selbst zu tragen sind.
Standardisierte Hormonpräparate wie Östradiol, Progesteron und gängige Schilddrüsenhormone (z. B. Levothyroxin) sind in der Regel kassenpflichtig, sofern eine medizinische Notwendigkeit besteht und sie ärztlich verordnet werden. In diesen Fällen beschränken sich die Kosten für den Patienten auf den Selbstbehalt und die Franchise.
Jedoch kann es im Rahmen einer individualisierten Therapie notwendig sein, auf spezifischere Präparate zurückzugreifen, die nicht im Leistungskatalog der Grundversicherung enthalten sind. Ein Beispiel hierfür sind Medikamente mit natürlichem Schilddrüsenextrakt, deren Kosten sich auf etwa 120 bis 250 CHF für einen Dreimonatsbedarf belaufen können und vom Patienten selbst getragen werden müssen.
Weitere Hormone, die eingesetzt werden, sind in der Regel ebenfalls privat zu finanzieren:
- DHEA (Dehydroepiandrosteron): Dieses Hormon ist in der Schweiz rezeptpflichtig und muss über eine Apotheke bezogen werden. Die Kosten pro Kapsel liegen bei circa 0.50 bis 1.00 CHF. Bei einer täglichen Einnahme von ein bis zwei Kapseln ergibt sich somit eine monatliche Belastung von 15 bis 60 CHF.
- Testosteron: Die Kosten für eine Testosterontherapie sind dosisabhängig und bewegen sich im Bereich von 80 bis 150 CHF für drei Monate.
- Erweiterte Hormontherapien: Umfassendere Therapieansätze, die mehrere Hormone kombinieren und auf eine feine Justierung des gesamten Hormonsystems abzielen, können monatliche Kosten von 200 bis 400 CHF oder sogar mehr verursachen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Hormontherapie mit erheblichen privaten Ausgaben verbunden sein kann. Diese Ausgaben sollten jedoch als eine direkte Investition in die eigene Gesundheit, das Wohlbefinden und die präventive Gesundheitsvorsorge betrachtet werden, die zur Vorbeugung altersbedingter Krankheiten beitragen kann.
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