• Supplement-Beratung

  • Vitamine und Mineralstoffe

    Vitamine und Mineralstoffe sind wichtig für die Funktion unseres Körpers. Eine mögliche Logik in diesem Zusammenhang ist, dass insbesondere bei Vorliegen von gewissen Erkankungen oder Störungen auf eine ausreichende Versorgung geachtet werden muss, um nicht noch zusätzliche Probleme durch einen relativen Mangel zu haben.

    Der Begriff "Mangel" wird im öffentlichen Verständnis oft mit schweren, historischen Krankheitsbildern wie Skorbut (Vitamin-C-Mangel) oder Rachitis (Vitamin-D-Mangel) assoziiert. Dieses Verständnis basiert auf der klassischen Definition, die sich an offiziellen Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr orientiert. Diese Werte sind eine essenzielle Grundlage für die öffentliche Gesundheit. Sie repräsentieren jedoch das absolute Minimum, nicht das Optimum für ein vitales Leben, insbesondere nicht unter Belastung.

    Zwischen der Vermeidung einer schweren Mangelkrankheit und einer wirklich optimalen Funktion des Körpers liegt ein breiter Graubereich: der subklinische oder marginale Mangel. In diesem Zustand zeigt der Körper keine klassischen Mangelsymptome, aber es fehlen ihm die Ressourcen, um alle Stoffwechselprozesse, insbesondere die Immunregulation und den Zellschutz, optimal auszuführen.

    Ist es notwendig, Supplemente einzunehmen?

    Obwohl eine ausgewogene Ernährung grundsätzlich den Nährstoffbedarf decken sollte, gibt es Argumente, die für eine breitere Anwendung von Supplementen sprechen:

    • Unzureichende Nährstoffzufuhr durch moderne Ernährungsgewohnheiten: Studien deuten darauf hin, dass Teile der Bevölkerung auch in Industrieländern nicht immer die empfohlenen Mengen aller Vitamine und Mineralstoffe über die Nahrung aufnehmen. Gründe dafür sind unter anderem der Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln, eine einseitige Lebensmittelauswahl und ein geringer Konsum von Obst und Gemüse. Eine Meta-Analyse im Journal of the American College of Nutrition fand Hinweise auf eine teilweise unzureichende Versorgung mit bestimmten Mikronährstoffen in der Bevölkerung.
    • Veränderte Nährstoffgehalte in Lebensmitteln: Die überwiegende wissenschaftliche Datenlage deutet stark darauf hin, dass viele Obst-, Gemüse- und Getreidesorten heute im Vergleich zu vor 50 bis 70 Jahren einen geringeren Gehalt an bestimmten Mineralstoffen und Vitaminen aufweisen. Der Hauptgrund dafür ist der züchterische Fokus auf hohe Erträge ("Verdünnungseffekt"), unterstützt durch moderne Anbaumethoden, die die Bodengesundheit vernachlässigen können.
      Verarbeitete Lebensmittel sind oft energiereich (hoher Gehalt an Zucker, ungesunden Fetten und Salz), aber arm an Mikronährstoffen. Bei der Verarbeitung, beispielsweise von Getreide zu Weissmehl, gehen wertvolle Vitamine, insbesondere aus der B-Gruppe (z.B. Thiamin, B1), verloren, die in den Randschichten des Korns sitzen. Ein geringer Konsum an Früchten und Gemüsen reduziert die Aufnahme der darin enthaltenen Vitamine. Eine hohe Aufnahme von Omega-6-Fettsäuren und gesättigten Fetten bei gleichzeitig geringer Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren, wie sie für die westliche Ernährung typisch ist, kann entzündliche Prozesse im Körper fördern. Dies erhöht den Bedarf an antioxidativen Vitaminen wie Vitamin C und E.
    • Unser moderne Lebensstil: Neben verarbeiteten Lebensmitteln ist auch unser Lebensstil dafür verantwortlich, dass wir gewisse Vitamine weniger haben oder mehr benötigen. Wir halten uns meistens nur noch wenig Zeit draussen auf, was unter anderem die Vitamin-D-Bildung reduziert. Der hohe Konsum von raffinierten Kohlenhydraten und Zucker erhöht den Bedarf an B-Vitaminen, insbesondere Thiamin (B1), da diese für den Kohlenhydratstoffwechsel unerlässlich sind. Gleichzeitig sind genau diese Vitamine in den verarbeiteten Lebensmitteln oft nicht mehr ausreichend enthalten. Die westliche Ernährung liefert hauptsächlich Vitamin K1 (aus grünem Gemüse). Die Zufuhr von Vitamin K2, das unter anderem in fermentierten Lebensmitteln (wie Natto, in der westlichen Welt selten gegessen) und in geringeren Mengen in tierischen Produkten vorkommt, ist oft sehr gering. Vitamin K2 spielt eine wichtige Rolle für die Knochen- und Herzgesundheit. Ein Mangel an frischem grünen Blattgemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten kann leicht zu einer Unterversorgung mit Folsäure führen, die für die Zellteilung und Blutbildung entscheidend ist.

    Gründe für erhöhten Vitaminbedarf

    Der westliche Lebensstil ist eng mit einer Zunahme von chronischen Krankheiten verbunden, welche mit einer "silent inflammation" einhergehen. Eine "Silent Inflammation" oder niedriggradige Entzündung verläuft unterschwellig und oft ohne messbare Veränderungen (wie erhöhte Entzündungswerte). Es handelt sich um eine dauerhafte, systemische Aktivierung des Immunsystems auf einem niedrigen Niveau. Anstatt eine spezifische Bedrohung zu bekämpfen und dann wieder abzuklingen, bleibt das Immunsystem in einem Zustand der "Daueralarmierung".
    Typische Gründe für eine "silent inflammation" sind Endometriose, ein "leaky gut" aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes.

    Eine stille Entzündung geht Hand in Hand mit erhöhtem oxidativem Stress. Dabei entstehen freie Radikale, die Zellen und Gewebe schädigen. Um diesen Stress zu neutralisieren, benötigt der Körper ein schlagkräftiges antioxidatives System, das massgeblich auf Vitaminen und Mineralstoffen basiert. Dazu werden praktisch alle Vitamine benötigt sowie viele Spurenelemente (z.B. Zink, Selen, Chrom, Kupfer, Mangan).

    Individuelle Supplement-Beratung: Ihr persönlicher Plan für eine optimale Versorgung

    In unserer Beratung erklären wir Ihnen unsere Überlegungen und den Nutzen, den wir von einer Anwendung von Vitaminen und Mineralstoffen sowie sekundärer Pflanzenstoffe erwarten und beraten Sie fundiert über eine mögliche Einnahme. Basierend darauf erstellen wir Ihren individuellen Versorgungsplan.